Es ist eine große Freude, durch die Landschaft des Oberen Mühlviertels zu fahren. Das Auf und Ab der sanft geschwungenen Hügel, leicht ansteigend Richtung Norden, dem Südrand des Böhmerwald entgegen. Ein Mosaik aus Feldern und kleineren Waldstücken, etwas dichter besiedelt entlang der B 127, der Rohrbacher Bundesstraße von Linz nach Aigen-Schlägel. Man kann sich also vorstellen, dass die Freude, hier zu wohnen, ebenfalls sehr groß ist. So empfinden es jedenfalls die Rohrbacher, Aigner, Schlägler, Haslacher, Neufeldner, Oeppinger – um nur einige der glücklichen oberen Mühlviertler aus den insgesamt 37 Gemeinden des Bezirks Rohrbach zu nennen. Ob sie nun in einer Genossenschaftswohnung, von denen es hier erfreulicherweise einige gibt, wohnen, oder nicht.
Altes Handwerk wird immer noch gepflegt
Ja, der ansteigende Landstrich zwischen Sankt Martin im Mühlkreis im Süden und Schwarzenberg am Böhmerwald im hohen Norden und zugleich im Dreiländereck zu Deutschland und Tschechien ist Mühlviertel as Mühlviertel can be. Das heißt, viel Bäuerliches, viel lokale Tradition – das Weberhandwerk spielt hier seit Jahrhunderten eine große Rolle –, noch mehr Granit, Gegenden, Ortschaften und Wetterverhältnisse wie aus den Texten von Adalbert Stifter – und dazu immer wieder Gegenwärtiges, Modernes, Fortschrittliches, wie man es in einer naturgeprägten Umgebung nicht vermuten würde.
Fünf Hauben für zwei Restaurants
So kommt nicht nur der Leberkäse zu dem man nicht Leberkäse sagen darf aus dem Bezirk Rohrbach, aus Ulrichsberg um genau zu sein, sondern die vom gleichen lokalen Unternehmen herrgestellten fleischlosen Bratwürste und Bratsttreifen, die in den Regalen der Supermärkte österreichweit angeboten werden. Und um gleich beim Kulinarischen zu bleiben: Wegen des Mühltalhofs in Neufelden kommen Gourmets und Erholungssuchende sogar von weit her ans Ufer der hier vorbeifließenden Großen Mühl. Die gewinnende Kombination heißt: Flußbad und Naturküche. Von der modernen, der Örtlichkeit angepassten Architektur nicht zu reden. Das Hotel bietet Stille und allen sonstigen Luxus, um ein paar Tage auszuspannen. Das Restaurant der Familie Rachinger-Eckl wird regelmäßig zu den besten des Landes – und darüber hinaus – gewählt. Drei Hauben im Gault Millau hat der Mühltalhof, zwei das von derselben Familie betriebene Lokal Fernruf 7 gleich nebenan.
Flussbaden und Skifahren
Die das Mühltal durchfließende Große Mühl ist neben der Kleinen und der Steinernen Mühl eine der Namensgeberinnen des Mühlviertels. Ganzjährig kann in ihrem Tal gewandert werden, gebadet wird freilich nur im Sommer. Zum Beispiel im herrlichen Flussbad in Aigen, oder im genauso herrlichen Flussbad in Ulrichsberg. Überhaupt ist die gesamte Region eine Outdoor –Region. Langlaufen, Wandern, Radfahren, und dann gibt es mit dem Hochficht auch noch ein bezirkseigenes Ski- bzw. Wintersportgebiet. Hier führt auch ein empfehlenswerter Weitwanderweg durch, der Nordwaldkammwanderweg. Der verläuft 162 Kilometern vom Böhmerwald durch das nördliche Mühlviertel, immer in unmittelbarer Nähe zu Tschechien, über den Hochficht bis nach Gmünd in Niederösterreich. Wer gut zu Fuß ist, gerne wandert und seine lokale Verbundenheit festigen möchte, wird diesen Weg lieben.
Dort wohnen, wo der Hopfen wächst
Zu den anderen lokalen Besonderheiten des Bezirks gehören u.a. der Schwarzenbergische Schwemmkanal, ideal für eine Familienwanderung und der jährliche Webermarkt in Haslach. Bei dem verkaufen Aussteller aus dem Mühlviertel und angrenzenden Regionen ausgesuchte Stoffe und Textilerzeugnisse. Von der hochwertigen Mühlviertler Leinenbettwäsche exklusiver Hersteller bis zu T-Shirts aus Bio-Stoffen. Dort kann man sich auch mit Leinölerdäpfeln landestypisch verköstigen. Und weil der Hopfen für die österreichischen Brauereien auch aus der Region stammt, wie die vielen Hopfenfelder verraten, steckt immer auch ein wenig Mühlviertel im Bierglas. Neben dem Schlägler-Bier des Stiftes Schlägel gibt es auch noch in Neufelden, Hofstetten und Sankt Stefan im Walde Brauereien.
Öffis und Schulen
Wer auf den öffentlichen Verkehr angewiesen ist, hat die Mühlkreisbahn zwischen Aigen-Schlägel und Linz-Urfahr als Alternative. Zugleich wurde das Bus-Netz in den letzten Jahren dichter geknüpft. Zur Orientierung: Von Rohrbach-Berg ist man in 75 Minuten am Linzer Hauptbahnhof. Im Bezirk Rohrbach gibt es auch eine Fülle an Schulen. NMS und Sportmittelschulen, eine technisch-naturwissenschaftliche Neue Mittelschule in Lembach, BG und BRG in Rohrbach, die BBS Rohrbach, wo die Schultypen Handelsakademie, Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Fachschule für wirtschaftliche Berufe vereint sind, eine HTL für Automatisierungstechnik in Neufelden …